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Jetzt hat Curt Sauermilch seine Homepage

-Holzminden (27.09.03). Geschichtsträchtig und doch ganz modern. Als Curt Sauermilch 1883 geboren wurde, brannten daheim noch Petroleumlampen. Als er 1957 starb, eroberte gerade der Schwarz-Weiß-Fernseher die Haushalte. Jetzt erobert Curt Sauermilch das Internet. 291 Seiten sind dem Holzmindener Lehrer und Maler, dem Hobby-Archäologen und Geschichtenschreiber gewidmet. Gestern, am Geburtstag eines Großvaters, schaltete Jochen Volland die Homepage www.curt-sauermilch.de in der Stadtbücherei Holzminden ganz offiziell frei. Vier Jahre lang kann man eintauchen in die Welt Curt Sauermilchs. An seinem 50. Todestag - "denn alles muss", so Volland "ein Ende haben", werden sie wieder aus dem Netz genommen.

Als sich Jochen Volland, auf der Suche nach Gemälden seines Großvaters, vor Monaten an den Täglichen Anzeiger wandte und auf riesengroße Resonanz stieß, schlug er gleichzeitig ein Buch der Holzmindener Geschichte und Geschichten auf. Denn sein Großvater hat - vor allem bis 1948 - viel gemalt, die Landschaft immer wieder mit Öl auf die Leinwand gebannt, das Licht eingefangen, die Stimmungen festgehalten. "Die Exotik", sagt Volland, "fing für ihn schon vor der Haustür an". Weite Reisen hat Curt Sauermilch nie unternommen. Aber menschliche Bande geknüpft. Curt Sauermilch hat seine Bilder gern verschenkt, seine guten Freunde und deren Nachkommen haben sie behalten - und auch die Geschichten, die sich darum ranken, nicht vergessen. Wilhelm und Hannelore Windolf zum Beispiel, in deren Haus im Neuen Weg in Holzminden das Ehepaar Sauermilch 35 Jahre lang wohnte, wissen viel zu erzählen von dem rührigen Maler, der den Kreis Holzminden im Herzen trug und die Freude an der Landschaft den anderen vermitteln wollte. "Als ich damals zur Kur war im Schwarzwald und von der schönen Landschaft schwärmte", erinnert sich Hannelore Windolf und schmunzelt, "malte er mir eine kleine Ansicht vom Solling und schickte sie mir zu, damit ich die Landschaft meiner Heimat nicht vergesse". Ansichten, die immer detailverliebt waren - und die sich jetzt in einer sehenswerten Galerie im Internet wiederfinden. Außerdem führt der Original-Bleistift des Künstlers - mit dem Messer immer wieder angespitzt und inzwischen zum Stummel geschrumpft - virtuell zur Biografie und zu Aktuellem, weist auf die archäologische Forderung, die Sauermilch betrieben hat hin, natürlich auf seine Biografie, auf seine biologische Sammlung und auf seine Publikationen, auch für den TAH.


26.09.2003 bs